Kontraindikationen bei der Behandlung mit Muskelrelaxans

Wann ist eine Behandlung mit Muskelrelaxans nicht geeignet?

Die Behandlung mit Muskelrelaxans ist eine bewährte Methode zur Reduktion mimischer Falten, insbesondere im Bereich von Stirn, Zornesfalte und Krähenfüßen. Sie gilt als sicher, effektiv und gut verträglich. Dennoch gibt es bestimmte Kontraindikationen, bei denen die Anwendung nicht empfohlen wird oder mit besonderer Vorsicht erfolgen sollte. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann auf eine Behandlung mit Muskelrelaxans verzichtet werden sollte und welche Risiken bestehen können.

Absolute Kontraindikationen – Wann darf Muskelrelaxans nicht angewendet werden?

In folgenden Fällen ist die Anwendung von Muskelrelaxans kontraindiziert und sollte unter allen Umständen vermieden werden:

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Aus Sicherheitsgründen sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit auf eine Behandlung verzichtet werden, da es keine ausreichenden Studien zur Unbedenklichkeit gibt.
  • Allergie gegen Inhaltsstoffe: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Botulinumtoxin Typ A oder einem der Hilfsstoffe darf das Präparat nicht angewendet werden.
  • Neuromuskuläre Erkrankungen: Patient:innen mit Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom oder amyotropher Lateralsklerose (ALS) sollten kein Muskelrelaxans erhalten, da eine erhöhte Wirkung und damit verbundenes Risiko besteht.
  • Akute Infektionen im Behandlungsbereich: Entzündungen, Infektionen oder Hauterkrankungen an den Injektionsstellen stellen eine klare Kontraindikation dar.

Relative Kontraindikationen – Wann ist besondere Vorsicht geboten?

In bestimmten Situationen kann eine Behandlung mit Muskelrelaxans möglich sein, sollte jedoch nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung erfolgen:

  • Gerinnungsstörungen oder blutverdünnende Medikamente: Es besteht ein erhöhtes Risiko für Hämatome an den Injektionsstellen. Eine vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist notwendig.
  • Chronische Erkrankungen: Bei schweren chronischen Erkrankungen, wie z. B. Leberfunktionsstörungen oder akuten systemischen Infekten, sollte der Nutzen gegen mögliche Risiken abgewogen werden.
  • Vorherige Reaktionen auf Muskelrelaxans: Wenn in der Vergangenheit unerwünschte Wirkungen aufgetreten sind, sollte die Behandlung nur nach individueller Risikoanalyse erfolgen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bestimmte Medikamente können die Wirkung von Muskelrelaxans beeinflussen oder verstärken. Dazu zählen:

  • bestimmte Antibiotika (z. B. Aminoglykoside)
  • Muskelrelaxanzien
  • Medikamente gegen Epilepsie

Daher ist es wichtig, im Vorgespräch alle aktuell eingenommenen Medikamente anzugeben, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Individuelle Beratung vor jeder Behandlung

Die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung mit Muskelrelaxans sollte immer individuell getroffen werden – nach einem ausführlichen Gespräch mit einer erfahrenen Ärztin oder einem Facharzt. Nur so können mögliche Kontraindikationen erkannt und Risiken minimiert werden.

Fazit: Sicherheit hat oberste Priorität

Obwohl die Behandlung mit Muskelrelaxans in der Regel gut verträglich ist, ist die Kenntnis über mögliche Kontraindikationen essenziell. Eine sorgfältige Anamnese, fachgerechte Durchführung und individuelle Beratung sind entscheidend, um ein sicheres und zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Fachärztin für Ästhetische Medizin.

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